Was hilft gegen Mundgeruch?

Mundgeruch als lästigen Begleiter kennt vermutlich jeder. Kann man den Mundgeruch sogar selbst erschnuppern, dann hat er bereits ein besonders schlimmes Stadium erreicht. In den meisten Fällen sind es aber die anderen, die den Mundgeruch bemerken, davon gestört werden, aber aus Höflichkeit schweigen. Sollten sie einen dennoch ansprechen, kann dies in vielen Fällen zu peinlichen Situationen führen.

Lästigen Mundgeruch hatte vermutlich jeder schon mal - Hier findest Du Tipps gegen Mundgeruch

Hierzulande leidet allerdings etwa jeder vierte unter Mundgeruch, der nicht eine vorübergehende Erscheinung ist, weil man Zwiebeln oder Knoblauch zu sich genommen hat oder nach der Nacht gerade aufgestanden ist. Doch was sind eigentlich die Ursachen für Mundgeruch, wie lässt dieser sich behandeln und ab wann muss man mit ihm zum Arzt? Die nachfolgenden Zeilen geben darüber Auskunft.

Ursachen für Mundgeruch

Für einen temporären Mundgeruch sind – wie bereits angerissen – bestimmte Speisen verantwortlich. Wie Zahnarzt Dr. Seidel auf seiner Webseite schreibt, befinden sich Bakterien im Mund, die Essensreste zersetzen und auf diese Weise Schwefelverbindungen produzieren, die einen fauligen Geruch besitzen. Neben den bereits erwähnten Zwiebeln und dem Mundgeruch sind vor allem Bohnen, verschiedenste Kohlsorten, Eier, Spargel, Käse und Fisch zu nennen. Grundsätzlich kann alles, was tierische Fette enthält, zu Mundgeruch führen.

Können Lebensmittel als Ursache für Mundgeruch ausgeschlossen werden, dann ist häufig ein trockener Mund für das Phänomen verantwortlich. Weitere Ursachen können Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis sein. Ferner können Entzündungen im Rachentrakt Mundgeruch auslösen. In gelegentlichen Fällen können auch Diabetes, Erkrankungen im Verdauungstrakt oder medizinische Präparate, die im Mund den Speichelfluss reduzieren, für den lästigen Geruch verantwortlich sein.

Mundgeruch selbst bekämpfen

In den allermeistem Fällen ist Mundgeruch nur ein störendes, aber kein gesundheitsschädigendes Problem und lässt sich deshalb mit ganz einfachen Mitteln bekämpfen. Grundsätzlich bildet erst einmal eine gründliche Zahnhygiene die Basis. So sollten zwei- bis dreimal am Tag die Zähne geputzt werden. Wer möchte und die Zeit dafür findet, kann dies natürlich auch noch öfter tun. Pro Vorgang sollte mindestens zwischen zwei und drei Minuten lang geputzt werden. Oft reicht alleine das Putzen allerdings nicht aus.

Zahnärzte stellen immer wieder fest, dass Zahnbürsten nicht alle Stellen im Mund erreichen und empfehlen daher für die Zwischenräume eine Interdentalbürste zu verwenden. Der Kopf dieser Bürsten ist deutlich schmaler, und mit leichtem Druck lässt sich mit ihm sehr gut zwischen alle Zahnhälse kommen. Wer sich nicht sicher ist, wie diese Bürsten anzuwenden sind, der kann seinen Zahnarzt oder Dentalhygieniker dazu befragen.

Eine gute Alternative zu diesen kleinen Bürsten ist Zahnseide. Auch mit dieser lässt sich mit ein wenig Übung sehr gut in die Zahnzwischenräume kommen. Ergänzend zum Bürsten sollte mindestens einmal am Tag eine Mundspülung verwendet werden. Von dieser wird in der Regel eine Verschlusskappe voll genommen und mit der Spülung dann für 20 bis 30 Sekunden lang gegurgelt. Anschließend wird die Spülung nicht hinuntergeschluckt, sondern ausgespuckt. Der Vorteil der Mundspülung ist, dass sie nicht nur die Zähne, sondern den gesamten Mund- und Rachenbereich erreicht.

Die Zunge reinigen

Was immer weiter im Kommen ist, ist das Reinigen der Zunge. Nach Meinung vieler Experten sollte auch diese mindestens einmal am Tag gereinigt werden. Für diesen Vorgang gibt es spezielle Zungenreiniger, die eine flache Form besitzen. Angewendet werden sie wie ein Schaber, mit dem ein paar Mal über die Zunge gezogen wird. Anschließend wird dieser unter dem Wasserhahn ausgewaschen.

Das regelmäßige Reinigen der Zunge unterstützt dich beim Kampf gegen Mundgeruch

Genau wie eine konventionelle Zahnbürste müssen diese Zungenbürsten in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

Den trockenen Mund bekämpfen

Ist der trockene Mund für den Mundgeruch verantwortlich, dann kann dieses Problem auf verschiedene Arten gelöst werden. Um die Schleimhäute feucht zu halten, sollte viel und vor allem regelmäßig getrunken werden. Nicht zu empfehlen sind dann allerdings Kaffee, Alkohol oder Tee mit Gerbstoffen, weil diese Getränke nicht nur für gelbe Zähne verantwortlich sind, sondern den Mund auch weiter austrocknen.

Am besten eignet sich Wasser, was den Speichelfluss anregt. Zudem ist es gut, das Rauchen zu vermeiden. Wer darüber hinaus noch etwas tun möchte, der kann auch das sogenannte Ölziehen anwenden. Dafür wird ein Esslöffel Sonnenblumenöl in den Mund genommen und anschließend für rund 20 Minuten lang hin und her bewegt. Am Ende wird das Öl wieder ausgespuckt.

Akute Hilfe gegen Mundgeruch

Wer gerade keine Zahnbürste oder Mundspülung zur Hand hat, der kann sich auch mit einem Kaugummi weiterhelfen. Diese fördern ebenfalls die Speichelbildung und erzeugen eine Art mechanischen Reinigungseffekt. Allerdings können sie in den meisten Fällen den Atem nur vorübergehend frisch machen.

Ab wann zum Arzt?

Wenn all diese Methoden nicht greifen, und der Mundgeruch zu einem anhaltenden Dauerproblem geworden ist, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Erster Ansprechpartner sollte hier der Zahnarzt sein, der überprüfen kann, ob etwas mit den Zähnen nicht in Ordnung ist oder Entzündungen am Zahnfleisch vorliegen.

Sollte dieser nichts finden, dann sollte als nächster ein Allgemeinmediziner aufgesucht werden. Mit ihm sollte über alle Vorerkrankungen und über die Einnahme eventueller Medikamente gesprochen werden. Sollte dieser das Problem nicht beheben können, dann wird er den Betroffenen an einen Facharzt, etwa an einen Internisten, weiter überweisen.

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